Auf und Ab

19.10. | 22 km | Erlen nach Raperswilen


Während Faro die Nacht im weichen Strohbett verbrachte, durfte ich bei meiner Reitbegleitung im gemütlichen Gästezimmer schlafen. So sind wir frisch in die Etappe gestartet. Da ich das Gepäck auch heute wieder abgeben konnte, bin ich, wie auch schon gestern, öfter auf dem Sattel gesessen. Meine Füsse haben es mir gedankt und sind nun wieder einigermassen fit für die nächsten Etappen zu Fuss. Die Strecke ging von Hügelzug zu Hügelzug, dementsprechend viel mussten wir hoch und auch wieder runter. Wir machen so schon seit einigen Tagen auch ordentlich Höhenmeter und ich merke es Faro an. Sie braucht viel mehr Pausen und schläft nun auch wie ein Profi sofort am Pausenplatz. Ist ja nicht so als ob sie es nicht könnte, aber es hat ein paar Tage gebraucht.



Landschaftlich hatte wir heute viel Aussicht (halt immer auf dem Hügel) und ich stellte fest, dass sich die kraftvollen Berge sich immer weiter von uns entfernten. Zudem kamen wir immer wieder durch kleine liebliche Weiler mit typischen Fachwerkhäusern.


Ja und dann durfte ich heute einen weiteren Hufschuh reparieren. Nachdem der Draht des einen Vorderschuhs gerissen war, folgte heute, zwei Tage später, der andere. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich das Prozedere schon einige Male durchgespult habe und so sind die Drähte in null Komma nichts gewechselt. Üben lohnt sich! Und eine Belohnung auch.


Den heutigen Abend verbringe ich allein, öhm nö, ein paar Katzen schleichen um mich herum und versuchen standhaft auf meinen Schoss zu hüpfen. Meine Gastgeberin ist in der Spätschicht und so sehen wir uns erst am Morgen. Auch hier begegne ich Menschen die mir ihre Türen öffnen und Vertrauen schenken.
Ich nutze also den Abend um ausführliche Blogbeiträge zu verfassen, meine Sachen neu zu sortieren, Proviant zu zählen und einfach nur sein. Natürlich lasse ich auch die vergangene Zeit Revue passieren und denke auch an die kommenden Tage. Bin ich wirklich schon so weit gekommen?