Grenzgänger
22.10. | 21 km | Willisdorf nach Altdorf SH
Ein alter Bekannter begleitete uns heute auf den ersten Kilometern - der Rhein. In Diessenhofen sind wir über die alte Holzbrücke marschiert. Es reichte für ein Fotostopp auf der Hälfte, bevor sich die Autos nur leicht hinter uns stauten. Ich laufe in solchen Situationen (einspurige Verkehrsführung) meistens sehr mittig, denn es gibt in der Tat Autofahrer die sich versuchen auf einer 3 m Spur noch irgendwie vorbei zudrücken. Ich muss eben auch noch bedenken, dass Faro mit voller Bepackung etwas breiter als normal ist und plane immer mehr Abstand zu Autos ein um keine Spiegelberührung zu riskieren.
Der Morgen sah noch etwas verhangen aus, aber im Laufe des Tages zeigte sich vermehrt die Sonne. Ich kann es wirklich kaum glauben, wir hatten die letzten 12 Tage nur dreimal nächtliche Regenschauer und tagsüber immer wunderbares Herbstwetter mit viel Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Wie bestellt für unsere Reise!
Kurze nach dem Mittag (Anmerkung für meine süddeutschen Freunde: das ist 13 Uhr) erblickte ich den ersten Vulkankegel, den Hohenstoffeln. Ein untrügliches Zeichen, das ich unserem Zuhause näher komme. Plötzlich ist alles so vertraut! Zudem absolvierte ich heute einen Grossteil im Regionalen Naturpark Schaffhausen (Randen - Reben - Rhein). Still und einsam.
Kennt ihr die Zeichentrickserie "Als die Tier den Wald verliessen" aus den Mitte 90iger Jahren? Dachs, Fuchs, Hase, Schlange und Co müssen ihren geliebten Wald verlassen. Irgendwie hatte ich heute das Gefühl als würde ich beobachtet werden und auch Faro war dem Wald gegenüber misstrauisch. Spontan musste ich an die Zeichentrickserie denken, die ich sehr mochte.
In Thayngen genoss Faro das Brunnenwasser während ich mein Sandwich verzerrte. Wir folgten anschliessend der Biber bis wir schliesslich unsere letzte Übernachtungsstation erreichten. Ebenfalls ein Wanderreiter und wie sich herausstellte, kannten wir uns bereits... die Welt ist doch so klein!